Pirelli Diablo Rosso III

Der bessere M7RR?

Nach dem der Diablo Rosso II durch die Kundschaft und auch in unserem Reifentest nicht als "Reifen für Jedermann" einsortiert war und das Feedback Pirelli klar signalisierte, dass sich für den Nachfolger eine Menge tun muss, spuckten die Jungs von Pirelli in die Hände und siehe da: ein Reifenpaar kam zum Schluss raus, dass das Potential hat, sich in die Herzen der sportlich ambitionierten Motorradfahrer zu schleichen.

Nach wenigen Kilometern ist das Trennmittel runter, die Hinterräder kommen gar ohne aus, analog zum Angel GT. Der erste Eindruck erinnert stark an einen Metzeler M7RR, da auch der Rosso III in der Mitte des Hinterrades die Mischungen frei zeigt; in der Mitte eine resistente Schicht mit etwa 2 cm Breite, danach sind bis zur Reifenkante keine Mischungsunterschiede zu erkennen. Vorne scheint ebenfalls nur eine Mischung verwendet zu werden.


Vorne: das ist mein Stichwort. Der M7RR hatte mir nie gefallen, weil meiner Meinung nach das Vorderrad viel zu kurvengierig konstruiert war, um in Richtung Michelin Punkte zu sammeln. Das Verhältnis von Vorne und Hinten empfand ich als alles andere als homogen.

Pirelli hat es meiner Meinung nach richtig gemacht. Die Paarung ist homogen, keine Nervosität, endlich kann das Hinterrad seine Performance zur Geltung bringen und das Vorderrad vermittelt die Sicherheit, die man braucht.

Das Vorderrad ist eine separate Konstruktion von den Pirelli- Mannen, die ganz konzeptionell gedacht, derart ausgelegt wurde, dass unter 80 Km/h das Vorderrad durch tolle Handlichkeit - ohne jede Nervosität - und Lenkpräzision glänzt, was sich über dieser Geschwindigkeit in ein absolut linientreues und solides Fahrverhalten wandelt, um auch im Hochgeschwindigkeitsbereich durch immense Stabilität zu glänzen.


Die neue Profilierung sorgt zudem dafür, dass der neue Supersportler auch bei Regen nicht in die Knie geht; auch wieder eine positive Eigenschaft, die der Diablo Rosso III dem M7RR voraus hat: er vermittelt stetig ein sicheres Gefühl, auch bei Regen wie aus Eimern, Klasse.


Haltbarkeit: gut
Handling: sehr gut
Lenkpräzision: sehr gut
Kurvenstabilität: sehr gut
Grenzbereichsverhalten: sehr gut


Fazit:

Der Art des Reifens und sein Verwendungsbereich begründen die begrenzte Haltbarkeit; das Hinterrad hat bei 3.500 Km Laufleistung die Mindestprofiltiefe erreicht.


Ganz im Gegensatz zum Vorderrad, dass wahrscheinlich parallel zum 2. Hinterradreifen von der Bühne treten wird. Die Dichte der guten Supersportreifen macht ein Fazit nicht einfacher, aber, wer einen Diablo Rosso fahren will, der auch Regen ab kann und nicht so inhomogen wie ein M7RR arbeitet, der trifft die richtige und vor allem ein Lächeln auf das Gesicht zaubernde Entscheidung. Prädikat: Top- Reifen und - ja, der bessere M7RR.


Tester: Sascha Hannen @ VTR 1000 F, K1