Ja, ja, der gute alte 2CT, nicht der neueste Reifen, aber für den ambitionierten Sportfahrer nach wie vor im Programm und vor allem wirtschaftlich interessant.
Der 2CT ist nach wie vor bei Nässe absolut nennenswert, kommt an den Power3 nicht ran, kann aber auch Regenfahrten klasse ab. Die Michelin- typische Eigenart, in die Kurve zu ziehen, ist beim 2CT deutlich weniger ausgeprägt und insgesamt macht der Satz einen absolut homogenen Eindruck.
Haftung satt, vor allem in tiefer Schräglage absolut zuverlässig. Dass die Hinterhand manchmal zum Einknicken neigt, dafür bedarf es einem, meiner Meinung nach, sehr erfahrenen Sportfahrer oder einer klassischen "Fehlbedienung", sprich, unabsichtlich derart am Kabel ziehen, dass der Mühle Höhren und Sehen vergeht; Otto- Normal- Fahrer, auch mit dem Messer zwischen den Zähnen, bringt den 2CT nicht wirklich in Verlegenheit. Rennstrecke, 200 PS, ok.
Der Reifensatz ist bis zur Verschleißgrenze berechenbar und vermittelt ab den ersten Metern vollkommenes Vertrauen: Haftung und Handling bewegen sich im sehr guten Bereich.
Man könnte es mit ein wenig Vorsicht schaffen, 2 Hinterradreifen auf einen Vorderradreifen zu fahren. Das Verschleißbild ist einwandfrei; die Mischungsübergänge machen keine Probleme.
Haltbarkeit: gut
Handling: gut
Lenkpräzision: gut
Kurvenstabilität: gut
Grenzbereichsverhalten: sehr gut
Fazit:
Ich habe knapp 3.000 Km mit dem Hinterrad erreicht und es wäre beim Verschleißbild beinahe noch ein Hinterrad machbar gewesen; nur gegen Verschleißgrenze geht ein wenig Fahrkomfort und Handling verloren. Dennoch war der 2CT stets berechenbar und gutmütig.
Wenn man den Preis des 2CT gegen die neuesten Reifen hält, seine durchweg gute Performance und Haltbarkeit einbezieht, spricht absolut nichts gegen den guten alten Michelin.
Tester: Sascha Hannen @ VTR 1000 F, K1
